Magento Shop Konzeption – Planung eines Onlinehandels – Was gibt es bei eCommerce Konzeption zu beachten?

Dieser Beitrag soll einen Einblick in die Themen rund um Konzeption bringen. Jeder Online-Shop ist individuell und Bedarf einer individuellen Planung. Auf die hier vorgestellten Themen treffen wir (KonVis) in fast jedem Magento Shop Projekt. Je nach Shop kommen weitere Bereiche dazu.

1. In kleinen Schritten vorgehen (agile Vorgehe, iterative Vorgehen,….)

eCommerce Konzept interative kleine Schritte
Kleine Schritte, viele Entscheidungen

Leider gibt es immer noch den Irrglauben, dass genaue Planung und Analyse vor Fehlerschlägen schützt. Das ist aber leider komplett falsch(!). Wir haben es mehrmals erlebt, dass Online Shops ins Detail geplant wurden und am Ende gefloppt sind. Der Grund ist, dass die Planungen in vielen Fällen unsinnig sind. Sie können unmöglich etwas planen bei dem Sie alle entscheidenden Größen raten müssen. Die Betonung liegt auf raten(!)

Unternehmen die bereits in der „Offline-Welt“ aktiv sind, kennen Ihre Kunden und wissen hoffentlich über Interviews und regen Austausch mit Kunden wie Ihre Kunden „ticken“. Sie kennen Ihre Produkte, Kunden und vorallem warum welche Kunden wie und was kaufen.

Unternehmen die jedoch bei „Null“ starten und im eCommerce aktiv werden möchten, haben keinerlei belastbare Informationen zu Ihrer Zielgruppe.

Das bedeutet:

  • Sie haben keine Ahnung ob überhaupt jemand Ihr Produkt/Leistung kaufen möchte
  • Keine Kenntnisse zu welchem Preis Sie die Produkte/Leistungen vertreiben können
  • Keine Ahnung wer Ihre Zielgruppe ist und wie diese sich definieren lässt
  • Keine Ahnung wie und ob Sie die Zielgruppe überhaupt erreichen
  • Keine Ahnung welche Kosten je Verkauf entstehen
  • Keine Ahnung wer aktuell Mitbewerber ist bzw. es in kürze sein wird
  • Und und und

Es gibt somit eine riesige Menge an Faktoren die komplett unbekannt sind. Natürlich sollte geplant werden(!) Es sollte jedoch in den kleinstmöglichen Schritten vorgegangen werden. Nur dies erlaubt es flexibel zu bleiben.

Ein extremer Fehler ist auch einen Businessplan zu erstellen und darauf blind zu vertrauen. Nur weil dort irgendwelche Zahlen drin stehen und viel Zeit investiert wurde diese zu ermitteln, hat dies keinerlei Aussagekraft. Nur weil Sie kalkulieren im ersten Monat haben Sie 100 Einkäufe mit Warenkorbwert 50€, bedeutet dies in keiner Weise, dass es nur im entferntesten mit der Wirklichkeit zutun hat(!) Sie werden sich vermutlich über überhaupt eine einzige Bestellung in den ersten Wochen freuen. Ein Online Shop braucht viel Know How und besonders beim Start viele kleine Schritte. Natürlich können Sie auch ein riesen Budget in die Hand nehmen und einen Großteil davon zu Beginn bereits „versenken“. Dann geht es natürlich deutlich schneller mit den Erfolgen jedoch zu deutlich höheren Preisen.

Es kommt immer anders als man denkt(!)

Oder auch

Expect the unexpected

Bedeutet das Unerwartete zu erwarten. Davon abgeleitet macht es z.B. keinen Sinn mit Volldampf in der Startphase und Umsetzung des Shops das Budget auszuschöpfen und zu kalkulieren, dass es ab Online Gang laufend Einnahmen gibt welche die Startinvestition decken. Das ist super riskant. Besser mit dem kleinst möglichen Shop online gehen und basierend auf den laufenden neuen Erfahrungen mit Kunden, Produkten, Mitbewerber, rechtliche, Versand, Lagerung,…. in Ausbaustufen zu investieren.

Wer mit diesem Vorgehen nicht vertraut ist. Dem rate ich dringend zu dem Buch Lean Startup: Schnell, risikolos und erfolgreich Unternehmen gründen

Für einen Online Shop bedeutet dies somit

  • Alle Funktionen und Umfang der zum Start nötig ist
  • Alles darüber hinaus stückweise erweitern
  • Laufend sehr genaue Analyse, Verbesserung der Analyse und Entscheidungsfindung

 

2. Fokus auf die Zielgruppe – die Kunden

Der aller aller wichtigste Punkt ist der Fokus auf die Zielgruppe. Es hört sich trivial an aber wird oft übersehen. Alle Aktionen und Maßnahmen müssen direkte oder indirekt auf Kunden ausgerichtet sein. Dies zieht sich durch den ganzen Bereich eines Shops.

Ob Sie als Betreiber eines Online Handels z.B. das Design eines Shops mögen oder nicht ist recht egal. Das Design muss so sein, dass Ihre Besucher und potenziellen Kunden zu Käufern werden. Wenn Sie eine junge Zielgruppe habe muss das Design und ganze Aufbau natürlich anders sein, als wenn Sie es mit Personen zutun haben, die das Internet nicht „zum Spaß“ sondern rein aus wirtschaftlichen Dingen nutzen.

 

3. Ermittlung der Zielgruppe(n)

Shop Konzeption Planung Zielgruppe
Zielgruppe(n) ermitteln

Der Fokus muss auf der Zielgruppe bzw. –gruppen liegen. Das hört sich logisch an. Was aber oftmals übersehen wird ist die „Kleinigkeit“, dass neue Onlinehändler mit 100% Wahrscheinlichkeit keine Ahnung haben was überhaupt genau Ihre Zielgruppe sein wird(!)

Vergessen Sie alles was Sie über Marktanalyse usw. gehört haben. Selbst wenn Sie super genau planen und überlegen was Ihre Zielgruppe genau ist, wird es dennoch anders kommen als Sie es erwarten.

Das bestreben sollte somit sein, laufend zu versuchen seine eigene Zielgruppe(n) besser zu verstehen. Dabei auch wieder in kleinen Schritten vorgehen. Testen was kommt gut beim Kund an, was kommt nicht gut an usw.

 

4. Ermittlung von Möglichkeiten im Marketing um Zielgruppe zu erreichen

Dieses ist oftmals eine sehr harte Nuss. Wenn Sie ein Produkt/Leistung vertreiben bei dem es eine klare Nachfrage gibt und Sie wissen, dass diese Personen entsprechende Suchanfragen auch bei google eingeben, gibt es einen Startpunkt. Es gibt hier ein gewisses Wissen über die Zielgruppe und wie diese nach Produkten sucht.

Für den Start eignet sich fast immer AdWords, außer wenn das Budget geschont werden soll. Über AdWords kann ein gewisses „Grundrauschen“ an Besucher in den Shop gebracht werden. Weiter können so viele wichtige Informationen zu Suchbegriffen und Verhalten der Besucher gewonnen werden.

Weiter ist Suchmaschinen Optimierung (SEO) ein Pflichtthema. Es muss schlicht sichergestellt werden, dass potenzielle Käufer, die google verwenden auch in Ihrem Shop landen. Wer damit zu spät startet verschenkt wertvolle Wochen Monate, die es später einzuholen gilt. Dazu wird bei (einem normalerweise immer) ausbleibendem sofortigen Erfolg des Shops oft sehr viel Geld in AdWords verbrannt. Besser wäre es in diesen Zeiten auf Suchmaschinen Optimierung setzen um so mittelfristig auch im SEO Bereich gut aufgestellt zu sein.

Das ist hier jedoch mehr als vereinfacht dargestellt! Wenn Sie z.B. Autos vermieten möchten oder Versicherungen online verkaufen… Dann haben Sie im Normafall keinerlei Chancen überhaupt über google Neukunden zu werben. Die Märkte/Branchen auf denen es große Player gibt, haben im Normalfall auch reguläre Kanäle von Online Marketing komplett blockiert.

Eines der Trendthemen war(?) Social Media. Wer ernsthaft glaube es braucht nur irgendetwas mit „Social Media“ zu machen und dann kommen die ganzen Kunden, sollte lieber sein Geld an anderer Stelle investieren. Social Media ist kein Verkaufskanal. Um überhaupt Verkäufe darüber zu generieren Bedarf es extrem viel (zeitlichem) Aufwand, Glück und einen langen Atem. Erst wenn sich potenzielle Kunden, Stammkunden und neugierige in den eigenen Social Media Kanälen tummeln… erst dann können diese gezielt „bearbeitet“ werden um zum Kaufen animiert zu werden. Dabei geht es aber nicht um plumpe Marketingbotschaften sondern das schaffen von Mehrwerten für die Kunden.

Oft übersehen werden die ganzen „langweiligen“ alten Marketingkanäle. Denken Sie z.B. an gezielte Beilagen in Zeitschriften, Messen oder auch regionaler PR. Hier gibt es einen riesigen Bereich an Möglichkeiten bei dem es sehr wahrscheinlich ist, dass Sie darüber auch Ihre Zielgruppe erreichen können. Aber auch hier gilt leider, dass bei Start eines Online Shops keinerlei Erkenntnisse darüebr vorliegen was und wie für einen funktioniert.

5. Produktsortiment im Online Handel

Produkt Sortiment eCommerce Planen
Produktsortiment planen

Hier kommen wir leider zu einer weiteren Unbekannten. Wenn Sie bereits „Offline“ aktiv sind, haben Sie hier einen extremem Vorteil! Sie wissen bereits ganz genau welche Produkte wie gut und wann laufen. Dazu kennen Sie auch die jeweiligen Zielgruppen. Mit diesem Wissen ist es natürlich deutlich einfacher ein voraussichtlich erfolgreiches Produktsortiment zu ermitteln. Mit diesem Sortiment wird der Start durchgeführt und stückweise erweitert, ausgetauscht usw. Eben wie in einem normalen Laden.

Sehr problematisch wird es jedoch, wenn Sie bei Null starten. Sie wissen nicht, welche Produkte/Leistungen sich überhaupt online verkaufen. Dazu wissen Sie nicht wo es laufend Nachfragen gibt usw. Sie kennen womöglich Probleme mit dem Versand noch nicht und vieles mehr. Hier gilt es sehr genau zu überlegen, ob wirklich alles bedacht wurde bevor in bestimmte Produkte investiert wird. Wenn investiert wurde sollte auch nicht Angst vorhanden sein, dass der Shop zu wenig Produkte auf Lager hat! Sie werden froh sein, wenn in den ersten Wochen überhaupt(!) eine oder mehre Bestellungen eintrudeln. Es wird soviele Dinge geben, die Sie übersehen haben.

Dazu kommt dass die Online Zielgruppe meist eine andere als die Lokale ist. Womöglich haben Sie Produkte die glücklicherweise fast kein Mitbewerber im Sortiment hat und die es so schaffen bei google extrem weit vorne zu sein. Vermutlich werden Sie auch ganz neue Zielgruppen durch Zufall finden von denen Sie nie gedacht hätten, dass es dies überhaupt gibt. Auf der anderen Seite kann es dazu kommen, dass sich Ihre bestehenden Kunden evtl. viel schwerer in den Shop „überführen“ lassen. Dort wird es Hindernisse geben, die Sie aktuell garnicht auf dem Schirm haben.

Stellen Sie sich daher darauf ein mit deutlich weniger Artikeln zu starten als Sie eigentlich geplant haben. Ein „wir sind leider Ausverkauft aufgrund unerwartet hohen Ansturm“ ist extrem unwahrscheinlich. Viel Wahrscheinlicher ist, dass Sie auf einem riesen Berg Produkten sitzenbleiben und keine Ahnung haben warum keiner die Produkte kauft und Sie sich den Kopf zerbrechen wo was angepasst werden muss, damit der Shop anläuft.

 

6. Design des Online Shops – Funktion bestimmt Design

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Funktion schlägt Design

Auch hier leider der Hinweis, dass das Design ziemlich egal ist. Das worauf es ankommt ist, dass die richtige Zielgruppe in Ihrem Shop unterwegs ist und diese die richtigen Produkte dort vorfindet.

Aber wie genau Ihr Design aussieht hat dort recht wenig Auswirkung. Aber es ist extrem wichtig, dass der Shop Benutzerfreundlich ist! Es gibt eine große Menge an Standards die ein Online Shop schlicht erfüllen muss. Dazu gehört natürlich eine vernüftige Navigation, aber auch der Aufbau und Bezeichnung von Links und vieles vieles mehr. Hier ist es extrem wichtig einen Fachmann zu Rate zu ziehen! Wenn Sie selbst „nur“ hin und wieder in Online Shops einkaufen können Sie unmöglich beurteilen worauf es bei einem Online Shop im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit ankommt und was Spielerei bzw. egal ist.

Ein Design ist nicht zum Selbstzweck. Das Design muss(!) sich dem Ziel des Shops unterordnen. Und diese Ziele sind das Verkaufen bzw. meist informieren über Produkte/Leistungen. Basierend auf diesen Hauptzielen gibt es Unterziele wie z.B. das Vermitteln eines bestimmten Images. All dies gilt es bei der Auwahl oder Erstellung eines Designs zu berücksichtigen.

Aber ob ein Design nun schön, aufwändig oder simpel ist, ist ziemlich egal. Es kommt schlicht daruaf an ob das Design das macht wozu es da ist.

 

7. Das hört sich alles so negativ an?

Das ist es nicht. Ich möchte jedoch vermeiden falsch Erwartungen zu schüren. Die Zeiten in denen es reichte einen Online Shop zu eröffnen und die Kunden rannten einem den Shop ein sind bereits lange vorbei.

Ziemlich jedes(!) Produkt gibt es in zigfacher Variation online bereits zu kaufen. Somit gibt es fast in jeder Nische bereits Mitbewerber

Ihr Produkt gibt es noch nicht online zu kaufen? Perfekt! Dann haben Sie dort bereits eine gute und sehr sehr spannende Ausgangslage. Sprechen Sie mich gerne an für eine individuelle Beratung und auch Einstieg in die Konzeption

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