Benutzerfreundlichkeit (Usability) bei Magento Shop verbessern – Analyse und Vorgehen

Hier eine kleiner Beitrag als Einstieg zum Thema Benutzerfreundlichkeit in Magento Online Shops. Wie kann diese generell verbessert werden und vorallem wie kann dabei vorgegangen werden. Dieser Beitrag soll eine Übersicht geben und gibt gleichzeitig an gewissen Stellen Praxisbeispiele.

Die Ziele im Bereich Benutzerfreundlichkeit aufstellen

Zunächst gilt es Ziele aufzustellen. Saubere Ziele sollten klar messbar sein und auf ein bestimmtes zeitliches Intervall festgesetzt werden. Nur so kann kontrolliert werden, ob ein Ziel erreicht wurde. Für einen „normalen“ Mittelständler oder auch kleines Unternehmen ist das aber meist schon übertrieben.

Hier reicht aus zu wissen was man mit der Aktion bezwecken will z.B.

  • generell mal prüfen was verbessert werden kann – „weil man das Gefühl hat da geht mehr“. Das natürlich kein sauberes Ziel aber vollkommen legitim und der erste Schritt
  • gezielte Mängel/Hinweis, dass bestimmte Abläufe oder Bereich im Shop schlicht nicht gut gelöst sind
  • Rückfragen per E-Mail / Telefon minimieren
  • Rücksendungen minimieren
  • höhere Umsätze, Bestellmengen, Bestellvolumen – hier kommt man bereits in den Bereich „Conversion Rate Optimierung“(Besucher gezielt zu mehr gewünschten Aktionen bringen)
  • […]

Generelle Prüfung – Erste Eindruck

Magento Benutzerfreundlichkeit UsabilityBei dieser ersten generellen Prüfung geht es darum einen ersten Eindruck vom Online Shop zu erhalten. Wenn man dies selbst beim eigenen Shop macht, besteht die Gefahr von Betriebsblindheit. Dies ist auch nicht verwunderlich, weil man selbst seinen Shop blind kennt. Dinge, die für außenstehende total unlogisch oder schlicht nicht auffindbar sind, findet man selbst jedoch einfach.

Hier ist ein Hauptproblem meist „Was ein Besucher nicht weiß, weiß ein Besucher wirklich nicht!„. Bedeutet selbst wenn der Shop als Service auch XY anbietet, wird das womöglich kein Kunde nutzen. Der Grund ist nicht, dass der Preis des Service zu hoch ist oder den Service keiner braucht… Sondern oft, dass schlicht niemand den Service findet. Weil wenn Dinge nicht kommuniziert werden, sodass User dies auch sehen, benutzen diese es logischerweise nicht.

Best Practises für Usabilty beachten

Es gibt gewisse „Best Practises“ im Bereich Benutzerfreundlichkeit. Das sind meist Gestaltungen oder Funktionen die in jedem Online Shop gleich angelegt sind. Diese entsprechen ungeschriebenen Konventionen und erleichtern das Einkaufen enorm. Dazu führt ein verstoß gegen diese Konventionen bei Besuchern zu unnötigem Nachdenken.

Dies sollte generell vermieden werden. Hier möchte ich auf den Klassiker „Don’t make me Think„(Amazon Partnerlink) wärmstens empfehlen(!) Dieser erläutert ausführlich diesen genialen wie auch simplen Ansatz, dass alles unnötige Denken schlicht schlecht ist und vermieden werden sollte.

Stellen Sie sich vor Sie wollen in einen Supermarkt und müssen erst überlegen ob Sie durch die Glastür mit dem Symbol einer Leiter oder der Rutsche gehen müssen. Solche Dinge sind komplett unnötig, weil es für Eingang und Ausgang verschiedene Konventionen gibt, an die sich jeder Supermarkt hält. Das selbe gibt es im Online Shop Bereich.

b2b-magent-shop-konvisKonventionen beachten

Im Bereich Online Shops sind diese Konventionen jedoch oft nur Fachleuten bewusst bekannt. Jeder Benutzer bemerkt diese jedoch unbewusst. Dazu zählen Dinge wie „zur Kasse“ oder „in den Warenkorb“. Wenn „in den Warenkorb“ „jetzt kaufen“ oder anders benannt wird führt dies zu Verwirrung. Kaufe ich dort das Produkt etwa? Oder landet das doch erst im Warenkorb? Wo komme ich hier zur Kasse?

Auf Internetseiten gibt es die Unart Links nicht zu unterstreichen. Im Schlimmstenfall ist innerhalb des Textes einfach ein oder mehre Worte fett gedruckt. Eines der Wort ist womöglich ein Link. Die andere sind einfach nur fett gedruck. Links sind generell und immer zu unterstreichen und in einer einheitlichen Farben zu versehen. So weiß jeder Besucher sofort was klickbar ist und was nicht.

Klares Design Design – z.B. Gesetz der Nähe

Es gibt verschiedenste Dinge im Bereich des Designs die mit dem „Gesetzt der Nähe“ zutun haben. Wenn Texte oder auch Bilder dicht beianander stehen, haben diese normalerweise miteinander zutun. Oft erlebt man es aber, dass z.B. eine Überschrift genau zwischen zwei Texten oder Bildern steht. Somit ist unklar ob diese zum obigen oder unteren Element gehört. Solche Kleinigkeiten führen zu unnötiger Verwirrung und sind schlicht schlecht. Weiterführende Informationen gibt es z.B. http://www.kommdesign.de/texte/gestaltpsychologie1.htm

All dieses Dinge gilt es zu vermeiden und fallen normalerweise bei einer ersten Analyse einem gebübten Auge sofort auf.

Der nächste Schritt ist eine ausführliche Analyse über Analyse Tools. Dort zählt vorallem google Analytics dazu. Mit diesem Tool lässt sich ermitteln wie sich Benutzerströme auf der Seite bewegen.

Übliche Fragestellungen sind dort:

  • Auf welchen Inhaltsseiten sind Besucher wie lange?
  • Was sind die häufigsten von Besuchern besuchte Seite?
  • Auf welchen Seiten verlassen in absoluten Zahlen die meisten Besucher die Seite?
  • Auf welchen Seiten verlassen in relativen Zahlen die meisten Besucher die Seite? z.b. 100 Besuchen eine Inhaltsseite und alle 100 verlassen dort die Seite

In diesem Zusammenhang bietet sich an auch direkt die Suchmaschinen Positionierung mit einfließen zu lassen. Wenn z.B. Besucher gezielt auf gewissen Seiten landen sollen (sogenannte Landingpages) macht es Sinn diese Seiten genauer zu untersuchen. Finden dort Besucher alle benötigten Infos? funktionieren alle Links usw.

Testläufe mit echten Besuchern

analayse-internet-seite-online-shop-agenturNachdem vermutlich verschiedenste offensichtliche Probleme gefunden und behoben wurden geht es daran Testläufe mit echten Benutzern zu starten. Jeder Testlauf ist besser als keiner. Daher reicht es dort vollkommen aus (für den Start) z.B. Bekannte, Freunde, Geschäftspartner einfach zu bitten eine gewisse Aktion im Webshop zu machen. Im Optimalfall ist der Testende und „Prüfer“ im selben Raum und kann so sehen bzw. erfährt aus Gesprächen was Probleme/Verwirrung macht.

Es ist auch möglich einen Tester testen zu lassen und eine schriftliche Rückmeldung zu erhalten. Diese ist zwar besser als Nichts, aber meist nicht wirklich aussagekräftig. Viele Testende geben Tipps und Ratschläge was nicht gut ist usw. Diese Tipps und Ratschläge sind jedoch alle mit Vorsicht zu genießen(!) Der Kunde ist hier in keiner Weise König sondern es zählen harte Fakten. Selbst wenn sich 10 Kunden über etwas beschweren, ist das kein Grund es zu ändern, wenn 1000 andere problemlos damit zurecht kommen. Hier gilt es somit immer sehr genau zu prüfen und hinterfragen, ob es ein Einzelfall ist oder dort wirklich ein Problem vorliegt.

Laufende Überwachung / Kontrolle der Usability

laufende Kontrolle MagentoNach Umsetzung und Anpassungen gilt es die Benutzerfreundlichkeit laufend zu überwachen. Dies geht über das definieren von Kennzahlen, die für den eigenen Shop wichtig sind. Dies kann z.B. die Menge an Anmeldungen für einen Newsletter sein, die Verweildauer oder auch die durchschnittliche Anzahl an besuchten Seiten.

All diese Werte kann Google Analytics recht einfach ermitteln und darstellen.

 

Aus diesen verschiedensten Bereichen ergibt sich im Groben das Vorgehen im Rahmen der laufenden Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit eines Online Shops.

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